Praxisbeispiel Commerzbank AG
Praxisbeispiel "Nachhaltigkeit im Büro"

Commerzbank AG

Als Finanzdienstleistungsunternehmen nimmt die Commerzbank AG eine besondere Rolle bei der Finanzierung nachhaltigen Wachstums ein. Doch nicht nur durch ihre Finanzierungsentscheidungen kann die Commerzbank AG einen positiven Einfluss ausüben. Auch in Bezug auf den internen Betrieb ist es ihr ein Anliegen mit gutem Beispiel voranzugehen. So verfügt die Commerzbank AG im Inland seit 2009 über ein extern zertifiziertes Umweltmanagementsystem nach ISO 14001, das 2015 um ein Energiemanagementsystem nach ISO 50001 ergänzt wurde. Aufgabe dieses integrierten Managementsystems ist es, den betrieblichen Umweltschutz in all seinen Facetten systematisch voranzutreiben, um den Geschäftsbetrieb kontinuierlich nachhaltiger zu gestalten.

Maßnahmen:
Neben diversen Maßnahmen in den Bereichen Gebäudemanagement (z. B. 100 % Ökostrom an allen Standorten in Deutschland) und Mobilität (z. B. restriktive Dienstreiserichtlinie, Fahrradangebote), die einen Großteil der CO2-Emissionen verursachen, spielt Nachhaltigkeit auch in der Beschaffung von Gütern und Dienstleistungen eine wichtige Rolle. Der von der Commerzbank AG als Selbstverpflichtung verfasste „Standard für nachhaltige Beschaffung“ definiert verbindliche Regeln für ökologisches, soziales und ethisches Handeln bei der Beschaffung. Die in diesem Standard festgelegten ESG (Environment, Social, Governance)-Kriterien spiegeln den Anspruch an die unternehmerische Verantwortung von Dienstleistern und Lieferanten wider. Somit nimmt die Commerzbank AG durch ihre Vergabeentscheidungen auch aktiv Einfluss auf die nachhaltige Ausrichtung von Lieferanten und Dienstleistern.

Nachhaltige Büroartikel: Das Sortiment nachhaltiger Büromaterialien im internen Bestellsystem wurde in den vergangenen Monaten kontinuierlich ausgeweitet und durch das „ÖkoTipp-Logo“ gekennzeichnet, um für den Besteller transparent hervor gehoben zu werden. Der Anteil nachhaltiger Produkte beträgt bei Büroartikeln der Commerzbank AG bereits mehr als 75 % des gesamten Bestellvolumens. Zu den nachhaltigen Produkten im Sortiment zählen u. a. Biomilch, 100 % Recyclingpapier sowie Schreibgeräte, die klimaneutral hergestellt werden oder aus recycelten Materialen bestehen.

Nachhaltige Kantine: In den Kasinobetrieben spielt Regionalität sowohl bei der Auswahl der Lieferanten für die Betriebsrestaurants als auch bei der Auswahl der Lebensmittel eine wichtige Rolle. In den Betriebsrestaurants der Zentrale können Mitarbeitende an einem pfandfreien Mehrwegsystem für To-Go-Verpackungen teilnehmen und so Verpackungsmüll vermeiden. Diese Möglichkeit soll perspektivisch auch auf die Betriebsrestaurants der Fläche ausgeweitet werden. Die Kaffeespezialitäten und die Schokolade, die an der Kaffeebar und den Vollautomaten angeboten werden, kommen aus fairem Handel. Dies gilt ebenfalls für das Bohnen- und Filterkaffeesortiment im internen Bestellsystem.

Erfolge:
CO2-Reduzierung: Im Zeitraum 2007 bis 2018 konnten die Treibhausgasemissionen der Commerzbank AG in Deutschland um 70 % gesenkt werden. Einen wichtigen Beitrag dazu hat die Umstellung auf Ökostrom geleistet. Wo sich CO2-Emissionen nicht vermeiden lassen, werden diese kompensiert. Seit 2015 ist die Commerzbank AG bereits klimaneutral.

Recycling von Papierhandtüchern: Bei der Beschaffung der Papierhandtücher achtet die Commerzbank AG auf die Zertifizierung des „Forest Stewardship Council“ (FSC) und unterstützt damit eine umweltfreundliche, sozialförderliche und ökonomisch tragfähige Bewirtschaftung von Wäldern. Seit 2016 werden die Papierhandtücher zudem in einem Recyclingprozess der Wertstoffkette erneut zugeführt. Dafür werden die gebrauchten Papierhandtücher regelmäßig in einer regionalen Papiermühle zu Toilettenpapier weiterverarbeitet. Effektives Recycling erfordert eine strikte Abfalltrennung aufseiten der Mitarbeitenden: Die Quote an Papierhandtüchern in den entsprechenden Behältern liegt bei 98 %. Das Recyclingprojekt wurde nach erfolgreicher Pilotierung auf 15 Bürogebäude ausgeweitet. Die Wiederverwendung des Papiers spart Rohstoffe, senkt die CO2-Bilanz der Commerzbank AG und spart etwa 20 % des Restabfallaufkommens ein.

Verzicht auf Einweg-Pappbecher: In der Vergangenheit wurden jährlich etwa 1,3 Mio. Pappbecher in den Kasinobetrieben ausgegeben. Um einen Beitrag zur Müllvermeidung zu leisten, wurden die Einwegbecher Ende 2018 komplett abgeschafft. Seitdem sind weder an den Kaffeebars, noch an den Kaffeeselbstautomaten, Pappbecher zu finden (siehe Bild 1 und 2). Mitarbeitende können eigene Kaffeetassen mitbringen oder Kaffeetassen der Kantine benutzen.

Reduzierung des Papierverbrauchs: Die Initiative „Papierlose Bank“ gehört zu den wichtigsten strategischen Vorhaben für das Jahr 2022. Ein Schwerpunkt liegt dabei auf der Kundenkorrespondenz, aber auch auf internen Prozessen. Einen wichtigen Schritt hinsichtlich elektronischer Kundenkorrespondenz konnte mit dem elektronischen Postfach und der Einführung der elektronischen Signatur erreicht werden, die wesentlich für einen deutlich geringeren Papierverbrauch und damit für einen nachhaltigeren Umgang mit Ressourcen sind. Bei der deutschlandweiten Aktion „Papierlos glücklich!“ konnten seit Herbst 2018 mehr als eine Million Privatkundinnen und -kunden für die papierlose Kontoführung gewonnen werden. Für jedes aktivierte elektronische Postfach hat die Commerzbank AG in Kooperation mit dem Bergwaldprojekt e. V. einen Quadratmeter öffentlichen Wald in Deutschland aufgeforstet.

Zentrale Materialräume: Um das Paketaufkommen im Rahmen der Logistik für die benötigten Büromaterialien und damit einhergehende CO2 Emissionen zu reduzieren, wurde in Zusammenarbeit mit einem langjährigen Dienstleistungspartner ein Konzept zu zentral gelegenen Materialräumen entwickelt und an 15 Standorten bundesweit erfolgreich umgesetzt. Mit dieser Maßnahme konnte das Belieferungs- und Verpackungsvolumen um ca. 75 % reduziert werden. In den zentral gelegenen Materialräumen finden Mitarbeitende die Top100-Artikel zur Verwendung am Arbeitsplatz (siehe Bild 3). Die Bestände werden vom Dienstleister regelmäßig überwacht und bei Bedarf aufgefüllt.

Tipps:
Auch wenn Umweltschutz ein Unternehmensziel ist, können alle Mitarbeitende einen Beitrag zu mehr Nachhaltigkeit leisten. Aus diesem Grund ist die Sensibilisierung der Mitarbeitenden in Bezug auf Nachhaltigkeitsthemen ein elementarer Baustein bei der Erreichung von Nachhaltigkeitszielen. Die Commerzbank AG sensibilisiert ihre Mitarbeitenden zur alltäglichen Achtsamkeit im Büro mit folgenden Hinweisen:
- Schalten Sie den Monitor bei längeren Pausen, abends und an den Wochenenden aus.
- Heizen und Lüften Sie effizient. Pro Grad, das die Büroräume im Winter weniger aufgeheizt werden, sinkt der Energieverbrauch um 6 %.
- Schalten Sie abends als Letzte(r) die Beleuchtung in den Büros aus.
- Gehen Sie sorgsam mit Wasser um und betätigen Sie die Stopptaste bei der Toilettenspülung.
- Vermeiden oder reduzieren Sie Abfälle durch ordnungsgemäße Mülltrennung.
- Vermeiden Sie soweit wie möglich Ausdrucke. Wenn Sie drucken, drucken Sie doppelseitig und in schwarz-weiß.
- Versuchen Sie Dienstreisen zu vermeiden und stattdessen Telefon- oder Videokonferenzen abzuhalten. Ist dies nicht möglich, ist die Bahn eine deutlich umweltschonendere Wahl als das Flugzeug.
- Wählen Sie Fahrzeuge mit geringem CO2-Ausstoß und fahren Sie energiesparend.

Ab Juni 2022 wird zudem eine Basisqualifizierung für alle Mitarbeitenden angeboten, um das Bewusstsein für Nachhaltigkeitsthemen in der gesamten Belegschaft zu erhöhen und das Verständnis sowie Commitment zur Nachhaltigkeitsstrategie der Commerzbank AG zu unterstützen.

Gemeinsam kann man mehr erreichen: Gehen Sie in den Austausch mit anderen Unternehmen und Ihren Lieferanten und kommunizieren Sie klar, welche Priorität Nachhaltigkeit in Ihrem Unternehmen einnimmt. Je mehr Unternehmen auf Nachhaltigkeit Wert legen, desto größer ist der Effekt, der in der Wirtschaft erreicht werden kann.

„„Wir sehen nachhaltige Beschaffung als eine große Chance und aktives Zeichen, um gemeinsam mit unseren Lieferanten die nachhaltige Transformation in der Lieferkette voranzutreiben."“
Manuela Straube, Bereichsleiterin Corporate Procurement, Commerzbank AG
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